Der 6. Januar, der Dreikönigstag, markiert nicht nur das Ende der Weihnachtszeit, sondern auch den letzten Tag der Rauhnächte – eine Zeit des Übergangs, der inneren Einkehr und der Vorbereitung auf das neue Jahr. In dieser besonderen Phase geht es darum, Altes loszulassen, Klarheit zu gewinnen und sich für das Kommende zu öffnen. Der Besuch der Heiligen Drei Könige, die nach der Überlieferung dem Stern folgten, um dem neugeborenen Jesuskind ihre Gaben zu bringen, fügt dieser Zeit eine tiefere Dimension hinzu.
Die Geschichte der Drei Könige wird oft als Symbol für die Öffnung der christlichen Botschaft für alle Völker und Kulturen gedeutet. Caspar, Melchior und Balthasar, die verschiedenen Lebensphasen und Regionen der Welt repräsentieren, machen sich auf die Suche nach spirituellem Licht – geführt von einem Stern, der sie zur Wahrheit führt. Ihre Gaben stehen in dieser Interpretation für die dreifache Bedeutung Jesu: als König (Gold), als göttliches Wesen (Weihrauch) und als Mensch, der Leiden und Tod auf sich nimmt (Myrrhe).
Weihrauch, das reinigende Harz, steht für das Denken und die Klarheit des Geistes. Myrrhe, bekannt für ihre herzöffnende und heilende Kraft, symbolisiert das Fühlen und die Wärme des Herzens. Gold, das strahlende Edelmetall, repräsentiert den Willen und die bewusste Gestaltungskraft. So bringen Caspar, Melchior und Balthasar dem Kind nicht nur äußeren Reichtum, sondern die tiefsten Gaben der Menschlichkeit: Denken, Fühlen und Wollen.
Die drei Weisen selbst stehen für die damals bekannten Kontinente und die Vielfalt der Menschheit. Caspar, dessen Name „Schatzmeister“ bedeutet, wird oft mit Afrika in Verbindung gebracht. Melchior, der „König des Lichts“, repräsentiert Europa, und Balthasar, dessen Name „Gott schützt das Leben“ bedeutet, wird mit Asien assoziiert. Gemeinsam verkörpern sie die universelle Idee, dass unterschiedliche Kulturen und Perspektiven miteinander verbunden werden können – ganz im Sinne unseres Leitspruchs: Create Connection.